Null und andere Arten von Nichts

Nichts ist nicht immer nichts, sondern kann durchaus etwas sein – zum Beispiel ein Wert. Deshalb kann es auch unterschiedliche Arten von Nichts geben. Null ist eine davon.

Leere Schachtel.
Eine Packung Nichts von der luftigen Sorte.

»Woran denkst du gerade?« – »An nichts«. So ein Wortwechsel ist recht alltäglich, aber kann man wirklich an nichts denken? Zumindest von uns Männern ist ja bekannt, dass wir immerzu an »das Eine« denken … die Rede ist hier natürlich vom Römischen Reich.

Gut, »immerzu« ist vielleicht eine Übertreibung, aber wie ein Tiktok-Trend überraschend aufgezeigt hat, ist es für Männer ganz normal, mehrmals die Woche bis mehrmals täglich über das alte Rom zu grübeln, obwohl auf die spontane Frage »Was denkst du gerade?« wohl noch nie jemand mit »Schiffsschlachten im Kolosseum« oder ähnlichem geantwortet hat … ein paar nerdige Streber vielleicht ausgenommen. Wer stattdessen »nichts« sagt, für den ist ein tausend Jahre überdauerndes Imperium, das die gesamte westliche Kultur geprägt hat, offenbar »nichts«.

Antike Ruinen in Rom.
Bitte gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts zu sehen.

Man sieht: »nichts« steht nicht zwingend für nichts, sondern kann sogar etwas ganz Konkretes sein. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Arten von Nichts. Insbesondere die Informatik kennt etliche Namen für Nichts, die alle etwas Anderes bedeuten.

Absolutes und relatives Nichts

Oft ist »ich denke an nichts« einfach nur eine höfliche Lüge. Wenn mich jemand seit dreißig Minuten niederquatscht und ich schon seit neunundzwanzig Minuten nicht mehr zuhöre, lässt so eine Nullaussage immerhin die Interpretation zu, dass ich nach wie vor aufmerksam war, aber bloß nichts beizusteuern habe. Wenn ich nach einer halben Stunde Gejammere über Familien- und Berufsprobleme auf die Frage »woran denkst du gerade« mit »an Kaiser Caligulas Pferd« antworte, kommt das wahrscheinlich weniger gut an.

In anderen Situationen kann »ich denke an nichts« durchaus ernst gemeint sein. Es stellt sich zwar die Frage, ob man wirklich an absolut nichts denken kann, aber in der Regel genügt ja schon ein Nichts mit Einschränkungen, etwa:

  • Nichts, was ich zugeben würde.
  • Nichts, was du verstehen würdest.
  • Nichts, was in der aktuellen Situation relevant wäre.

Wenn man beispielsweise seit zehn Minuten gemeinsam schweigend im Wartezimmer beim Arzt sitzt, ist die Vermutung berechtigt, dass die Frage »woran denkst du gerade« nicht darauf abzielt, meine Gedankengänge über die Zusammensetzung von römischem Beton in Erfahrung zu bringen. Viel eher geht die Frage in diesem Kontext davon aus, dass ich gerade über den bevorstehenden Termin nachdenke, und wenn das nicht der Fall ist, dann denke ich eben an »nichts«.

Materielles Nichts

Den Unterschied zwischen absolutem und relativem Nichts gibt es nicht nur bei abstrakten Gedanken, sondern auch in materieller Form.

Wenn mich jemand fragt, was sich in einer leeren Dose befindet, dann würde ich mit »nichts« antworten. Anders als bei meinen testosterongesteuerten Gedanken kann man dann zwar gewiss sein, dass sich in der Dose kein römisches Imperium befindet, aber sehr wahrscheinlich enthält sie zumindest eine mehr oder weniger große Portion Luft – und Luft ist nicht nichts.

Auch in diesem Fall ist mit »nichts« bloß gemeint: nichts, was im aktuellen Kontext relevant wäre. Außerhalb der Dose befindet sich schließlich genauso Luft wie im Inneren. Dieselbe Dose am Boden des Ozeans wäre trotz selben Inhaltes plötzlich »voll Luft« und müsste stattdessen voll Salzwasser sein, damit sich »nichts« darin befindet.

Taucher mit Pressluftflasche.
Diese Person ist sicher überzeugt davon, dass sich in einer Flasche voll Luft nicht nichts befindet. (Bildquelle: Raul Mellado auf Adobe Stock, Bild beschnitten)

Um wirklich gar nichts Materielles in der Dose zu haben, müsste man alles bis zum letzten Atom heraussaugen. Ironischerweise würden wir dieses absolute Nichts dann aber nicht als »nichts« bezeichnen, sondern als ideales Vakuum – auch dann, wenn die Dose irgendwo im Weltall herumschweben würde, denn nicht einmal dort gibt es bisher ein vollständiges Vakuum.

Und es kommt noch dünner, denn selbst ein ideales Vakuum wäre in Wahrheit noch kein absolutes Nichts. Das Wort Vakuum bezieht sich nämlich nur auf die Abwesenheit von Materie, aber – soweit mir als Physik-Laie bekannt – gibt es auch physikalische Wellen und Felder, die ohne Materie existieren können.

Historische Zeichnung von zwei zu einer Kugel zusammengesetzten Halkugeln. Die obere Halbkugel hängt an einem Haken, während an der unteren mit Ketten eine Plattform befestigt ist, auf die mehrere Personen Gewichte legen.
Wenn man den Inhalt aus einer Dose mit Deckel – oder wie hier zwei Halbkugeln – saugt, entsteht nicht nur ein Vakuum, sondern auch ein Unterdruck, der die beiden Teile fest zusammenhält. Bei so einem Versuch, Nichts zu erzeugen, entstehen also schon mal mindestens zwei Dinge: Vakuum und Unterdruck. (Bildquelle: Otto von Guericke, Public Domain)

Anders ausgedrückt könnte man sagen, dass Vakuum nur eine konkrete Art von Nichts ist, nämlich Nichts vom Typ Materie.

0 und nichtig?

Genauso wie Vakuum ein Materie-Nichts ist, gibt es auch abstrakte Arten von Nichts für verschiedene Datentypen. Die bekannteste ist sicher die Ziffer 0, die normalerweise nur dort Anwendung findet, wo man etwas zählen könnte.

Wenn ich eine leere Dose habe und mich jemand fragt, was sich darin befindet, würde ich nicht mit »0« antworten, weil eine Was-Frage nicht nach einer Zahl verlangt. Fragt mich dagegen jemand explizit, wie viele Liter Wasser in meiner Luft-Dose sind, ist »0« eine passende Antwort.

»0 Liter« ist in diesem Beispiel gleichbedeutend zu »kein Wasser« und damit dem materiellen Nichts sehr ähnlich. Folglich wären auch »0 Atome« das gleiche wie »keine Materie«, also ein ideales Vakuum.

Allerdings kann 0 auch abstraktere Dinge beschreiben und dort setzt sich diese Logik nicht immer fort. Wenn ein Baby über »0 Lebensjahre« verfügt, folgt daraus nicht, dass es »kein Alter« hat. 0 ist in diesem Fall nicht nichts, sondern ein Alter wie jedes andere auch.

Dass eine 0 nicht nichts ist, zeigt sich auch darin, dass wir diese Ziffer nur selten weglassen können. Den Unterschied zwischen 60 und 6 Lebensjahren wird man spätestens bei seinem Pensionsantrag merken.

Grazer Uhrturm. Das Zifferblatt der Uhr hat römische Zahlen.
Die Römer haben uns ein Zahlensystem ohne Stellenwertsystem und ohne 0 hinterlassen. Weil das zum Rechnen kaum zu gebrauchen ist, verwenden wir es aber fast nur noch für Dinge, die hübsch ausschauen sollen – zum Beispiel Zifferblätter.

Im Software-Bereich hat die 0 auch noch eine weitere Bedeutung, die sich klar von »nichts« unterscheidet: Wenn Programm-Code irgendetwas durchzählt, dann beginnt diese Zählung üblicherweise nicht wie gewohnt bei 1, sondern bei 0. Ein »Objekt 0« ist daher kein esoterisches Nicht-Objekt, sondern schlicht und ergreifend das erste in einer Reihe von Objekten. Zählt man etwa die Monate eines Jahres durch, dann ist 0 der Jänner und 11 der Dezember; dezente Verwirrung von Programmier-Einsteigern ist damit im wahrsten Sinn des Wortes vorprogrammiert.

Weniger als 0

Bei materiellen Dingen wie der Wassermenge in einer Dose ist 0 natürlich die absolute Untergrenze und daher eine intuitive Repräsentation von Nichts. Viele abstrakte Dinge können aber auch Werte von weniger als 0 annehmen. Da wird die Interpretation schwieriger, denn was soll »weniger als nichts« sein?

Thermometer im Schnee zeigt -20°C.
Ist das weniger als keine Temperatur oder inwiefern steht 0 hier für »nichts«? (Bildquelle: Tomas Ragina auf Adobe Stock, Bild beschnitten)

Greifen wir etwa das Beispiel vom Alter wieder auf, dann können wir die Lebensjahre auch im negativen Bereich fortsetzen. Das klingt im ersten Moment vielleicht abstrus, weil es vor unserer Geburt keine Hellseher gab, die unsere »Minus-Geburtstage« gefeiert hätten, aber wenn wir gelegentlich von irgendwelchen historischen Ereignissen erfahren und dann so etwas sagen wie »das war zehn Jahre vor meiner Geburt«, dann machen wir nichts Anderes als unsere Minus-Lebensjahre zu zählen. Und dank eines Buches über sprechende Schlangen und Esel datieren wir heute auch rückwirkend einen guten Teil der Menschheitsgeschichte auf Jahre »vor Christi Geburt«.

Wenn man »nichts« so versteht, dass es nicht weniger geben kann, dann wäre die 0 in solchen Anwendungsfällen meilenweit vom Nichts entfernt – im Extremfall sogar unendlich weit. –∞ (minus unendlich) wäre dann mathematisch gesehen das wahre Nichts, aber das ist ein abstraktes Konzept, das einem in der Praxis kaum begegnen wird. Die einzige Person, die bis unendlich zählen kann, ist bekanntlich Chuck Norris, aber dieser wird als konservativer Christ und Gegner der Evolutionstheorie wahrscheinlich dafür einstehen, dass das Universum mitsamt seiner redseligen Fauna gerade einmal 6.000 Jahre alt ist. In diesem Fall läge der tatsächliche Nichts-Punkt also bei –6.000.

Andererseits könnte die 0 unter Einbezug von negativen Zahlen oft auch als Doppel-Nichts interpretiert werden. Eine 0 am Konto bedeutet, dass ich kein Guthaben, aber auch keine Schulden habe; und eine Brille mit 0 Dioptrien ist gegen Kurz- wie Weitsichtigkeit gleichermaßen nutzlos.

Auch Null ist weniger als 0

Zusammengefasst ist 0 also ein Wert, der unter Umständen für »nichts« stehen kann, selbst aber in jedem Fall zumindest eines ist: nämlich eine Zahl. In ähnlicher Manier gibt es auch andere Datentypen, die ihre eigenen »Nichts-Werte« haben.

Einer davon sind Zeichenketten – also Daten, die eine beliebige Aneinanderreihung von Buchstaben und anderen Zeichen enthalten können. In vielen Computersprachen werden solche Zeichenketten zwischen zwei Anführungszeichen angegeben. Wenn zwischen diesen beiden Anführungszeichen nichts steht, dann ist kein Text da, der ausgegeben werden kann; dieser Leertext selbst ist aber trotzdem eine Zeichenkette – genauso, wie 0 eine Zahl ist.

Zusätzlich zu diesen typspezifischen Nichts-Werten gibt es aber meistens auch noch einen allgemeinen Nichts-Wert, der aussagt, dass ein Wert nicht vorhanden ist – unabhängig davon, welchen Typ er eigentlich haben sollte. Der Name dieses Wertes lautet üblicherweise: Null.

Ja, richtig gelesen: Die Ziffer 0 und das ausgeschriebene Wort Null sind in der Informatik üblicherweise zwei unterschiedliche Dinge. Das ist auch der Grund, warum ich in diesem Artikel bisher konsequent nur die Ziffer geschrieben habe, obwohl die ausgeschriebene Null ein viel schöneres Schriftbild ergäbe.

Ein kleiner Vergleich zum besseren Verständnis:

  • Zahl:
    Lebensjahre = 0 bedeutet, weniger als ein Jahr alt zu sein.
    Lebensjahre = null bedeutet, dass es kein Alter bzw. keine Information zum Alter gibt.
  • Zeichenkette:
    Mitteilung = "" ist eine Mitteilung, die keinen Inhalt hat.
    Mitteilung = null bedeutet, dass es keine Mitteilung bzw. keine Information zur Mitteilung gibt.
  • Menge:
    Teilnehmer = {} ist eine Teilnehmerliste, die keine Teilnehmer enthält.
    Teilnehmer = null bedeutet, dass es keine Teilnehmerliste bzw. keine Informationen zur Teilnehmerliste gibt.

Je nach Computersprache kann dieser sogenannte Nullwert eine unterschiedliche Groß- oder Kleinschreibung aufweisen. Laut Wikipedia gibt es außerdem auch Fälle, in denen er nicht Null, sondern NIL, None oder Nothing heißt, aber das ist mir persönlich bisher noch nie untergekommen.

Steuerzeichen für Nichts

Wem die Unterscheidung zwischen der Ziffer 0 und dem Nullwert Null noch nicht verwirrend genug ist, für den gibt es gute Nachrichten: Zusätzlich gibt es nämlich auch noch das Nullzeichen, das üblicherweise als NUL bezeichnet wird.

NUL ist ein sogenanntes Steuerzeichen, das ursprünglich dazu da war, um Geräten wie etwa Druckern mitzuteilen, dass sie derzeit nichts machen sollen. Heute wird es auch für ein paar andere sehr technikspezifische Anwendungsfälle verwendet, in der Regel um zu vermitteln, dass irgendwo nichts ist oder nichts mehr kommt.

Unter allen bisher genannten Nichts-Werten stellt NUL jedenfalls in einem Aspekt einen neuen Rekord an Nichtigkeit auf: Wie viele andere Steuerzeichen ist nämlich auch dieses für menschliche Betrachter nicht sichtbar; es existiert nur als kodierter Wert in der Maschine.

Um NUL trotzdem in einen Programmcode hineinschreiben und dort auch sehen zu können, werden üblicherweise die Codierungen \0 oder 0x00 verwendet, weil NUL in der Liste aller Steuerzeichen das erste ist; wie bereits erklärt, beginnen Informatiker ja bei 0 zu zählen, also ist das erste Steuerzeichen das Zeichen 0.

Wer ohne ein hübsches Einzelzeichen für NUL nicht länger leben will, für den gibt es außerdem das Symbol ␀. Hübsch auszusehen ist aber auch schon alles, was dieses Zeichen kann; es ist eine rein symbolische Darstellung von etwas Anderem, das eigentlich unsichtbar ist, ersetzt dieses aber nicht.

Zusammengefasst heißt das: ␀ symbolisiert NUL, NUL steht für das Nullzeichen, das Nullzeichen besteht aus dem Code 0x00 und der Code 0x00 ist das Steuerzeichen an Position 0, das für »keine Funktion« steht. Eine enorme Bereicherung für unsere Sammlung von Werten, die für »nichts« stehen!

Zeichen aus Nichts

Wenn in diesem Artikel schon Zeichen aufgelistet werden, die für Nichts stehen, dann sollen in diesem Zusammenhang auch kurz Zeichen erwähnt werden, die aus Nichts bestehen. Die schon erwähnten Steuerzeichen, die gar nicht sichtbar sind, können in dieser Hinsicht natürlich nicht mehr unterboten werden, aber parallel dazu gibt es auch eine ganze Reihe an Zeichen, die nur aus leerem Raum bestehen.

Zumindest das einfache Leerzeichen sollte jeder kennen. An­dern­falls­kann­ich­nur­hoffen,von­den­Nicht­kennern­niemals­schrift­lich­kon­taktiert­zu­werden. Dieses Zeichen ist konkret das Nichts, das zwei Etwase voneinander trennt.

Weniger bekannt dürfte allerdings die Tatsache sein, dass es davon auch etliche Sonderformen gibt. Im Unicode-Zeichensatz sind insgesamt 18 verschiedene Leerzeichen definiert … und noch einmal drei weitere Zeichen, die Leerzeichen nur symbolisieren, ohne selbst welche zu sein: ␠, ␢ und ␣. Die echten Leerzeichen unterscheiden sich vor allem in ihrer Breite – manche bestehen also aus mehr Nichts als andere – und der Frage, ob ein Text an ihrer Stelle in eine neue Zeile umbrechen darf.

Nichts Definiertes

Null, 0, NUL, ␀ , \0, 0x00, "", {}, ␠, ␢, ␣ und Konsorten haben immer noch gemeinsam, eine bestimme Sache zu sein, die nicht nichts ist: Es sind alles konkrete Werte.

In Programmiersprachen kann man sogenannte Variablen definieren. Das sind im Prinzip virtuelle Dosen, in die man einen beliebigen Inhalt, also einen beliebigen Wert, packen kann. Daher kann man so einer Variable auch ganz bewusst so etwas wie eine 0 oder einen Nullwert zuweisen.

Wenn man einer Variable statt irgendeinem Nichts-Wert tatsächlich nichts zuweist, kann das Ergebnis nochmal ein ganz anderes sein. Lasse ich mir etwa in der Computersprache JavaScript den Wert einer solchen Variable ausgeben, dann lautet dieser undefined, also »nicht definiert«.

Noch weiter auf die Spitze kann man es treiben, wenn man gar nicht erst eine Variable erstellt, die einen Wert oder Nicht-Wert haben kann, und dann trotzdem versucht, diese ausgeben zu lassen. In diesem Fall verweigert JavaScript eine Ausgabe und zeigt nur noch über Entwicklerwerkzeuge eine Fehlermeldung an, laut der die Variable nicht definiert ist.

Screenshot der ausgegebenen Werte null und undefined, darunter ein offenes Fenster »Entwicklerwerkzeuge«, in dem eine Fehlermeldung steht: »Uncaught ReferenceError: z is not defined«.
Das kommt dabei heraus, wenn man sich mit Firefox die Variablen x, y und z ausgeben lassen will, die in JavaScript folgendermaßen definiert wurden: »var x = null; var y;«. Ergebnis: x ist null, y ist undefined und das nicht existierende z produziert eine Fehlermeldung statt einer Ausgabe.

In Programmiersprachen ist das wohl das Maximum an erreichbarem Nichts … oder sollte es heißen: das Minimum?

Nichts ist nicht nichts

Nach Programmiersprachen lohnt sich zum Abschluss auch noch ein kurzer Blick auf natürliche Sprache. Hier können wir im Deutschen zwischen klein- und großgeschriebenem Nichts unterscheiden.

Das scheint auf den ersten Blick nur eine grammatikalische Feinheit zu sein, aber sie wirkt sich auch auf die Bedeutung aus. Sobald man »nichts« als »Nichts« schreibt, verwendet man es als Hauptwort, auch bekannt als Substantiv oder Dingwort – und wie der letzte dieser Namen verrät, wird es damit von keinem Ding zu einem Ding.

Erst durch diese Großschreibung wird Nichts zu einem Gegenstand, über den man philosophieren kann. Schließlich habe ich hier keinen Artikel über nichts geschrieben, sondern einen Artikel über Nichts.

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